Hardheim,

Große Jahresübung im Odenwaldkreis

Von Freitag bis Sonntag übt der OV-Stuttgart zusammen mit weiteren Ortsverbänden im Odenwald bei Hardheim und Walldürn. Insgesamt 80 Ehrenamtliche sind vor Ort in der Carl-Schurz Kaserne und absolvieren vorbereitete Übungsszenarien.

Die diesjährige Jahresübung startet um 17 Uhr im OV Stuttgart für rund 80 Helfer. Beim Antreten werden die letzten Instruktionen an die beiden Zugführer verteilt, die jeweils eine Fahrzeugkolonne zur Carl-Schurz-Kaserne nach Hardheim im Odenwald leiten. Die Fachgruppen Räumen aus dem OV Stuttgart und Schorndorf fahren gesondert, da mindestens ein technischer Halt auf der Strecke durchgeführt wird, um die Ketten der Räumgeräte auf dem Tieflader nachzuziehen. Noch auf Anfahrt zur Unterkunft erhalten die Bergungsgruppen eine Anforderung der Feuerwehr Wolferstetten. In einem Wohnhaus kam es zu einer Detonation und auch Verletzte können nicht ausgeschlossen werden. Vor Ort schaffen es die Helfer sich über das Dach Zugang zu verschaffen und finden eine bewusstlose Person vor. Sie wird mittels Leiterhebel sicher über den Dachzugang gerettet und den Sanitätern übergeben. Anschließend folgt die Bewertung des Übungseinsatzes durch die Übungsleitung.
Die Unterkunft wird spät am Abend bezogen und endet mit einem gemeinsamen Abendessen. Um 8 Uhr des nächsten Morgen treten die Ehrenamtlichen für den Haupttag der diesjährigen Jahresübung an und erhalten die Einsatzorte des Tages mitgeteilt.

Übungsszenario: Die Feuerwehr Wolferstetten meldet eine Detonation nahe einer Fabrik für mechanische Federn – ein gegenüberliegendes Wohnhaus ist stark beeinträchtigt und eventuell auch Teil der Explosion. Ein Paar wird vermisst und das THW hat den Auftrag im stark vom Rauch beeinträchtigen Wohnhaus nach den Vermissten Personen zu suchen. Atemschutzgeräteträger der beiden im Einsatz befindlichen Bergungsgruppen finden die Vermissten schnell und retten das bewusstlose Paar. Dennoch läuft der Einsatz nicht ohne Zwischenfall: Ein THW Helfer verletzt sich im Haus und ein Feuerwehrmann meldet Probleme mit seinem Atemschutzgerät. Der Sicherungstrupp folgt und kann beiden Einsatzkräften nach kurzer Zeit in Freie verhelfen.

Eine besonders spannende Aufgabe wartet bereits im rund 25km entfernten Naturpark Nähe Walldürn: Ein marodes Brückengeländer aus Holzstämmen soll erneuert werden. Die Bergungsgruppe teilt sich hierfür allerdings auf, denn auch auf dem Truppenübungsgelände geht es direkt weiter für den anderen Teil der Bergungsgruppe. Die Personenrettung aus Höhen wird erneut geübt. Aus dem OV Schwäbisch Gemünd unterstützt heute die erste Bergungsgruppe die Übung an dem Geländer. Ebenso der geländegängige Teleskopstapler der Fachgruppe Räumen ist mit rund fünf Helfern im Einsatz. Geleitet wird diese anspruchsvolle Tagesaufgabe vom Revierförster aus Walldürn. Für die neuen Geländerbaumstämme, werden zunächst mehrere Stämme eines verzweigten, kranken Baums gefällt. Mit dem Telelader nach oben zur Brücke gezogen und dort dann mit dem sogenannten Biber – einem maschinellen Hobel – von der Rinde bereit, auf die passende Größe des Geländerstücks zugesägt und noch eine Keilverjüngung gesägt, damit später das Wasser besser abläuft. Etwa zur Mitte des Tages wechseln dann die Bergungsgruppen und nach einer kurzen Pause geht es auch für die erste Gruppe zurück zum Übungsgelände Wolferstetten für eine fiktive Personenrettung.

Die Fachgruppe Führung und Kommunikation übt neben dem Aufbau und Betrieb einer Führungsstelle auch den Aufbau von leitergebundenen Telekommunikations-Mitteln. Dabei wird, nicht ganz konventionell, ein LTE-Router an einem Funkmast befestigt und die so hergestellte Internetverbindung über zwei eigens beschaffte VDSL-Modems und eine Feldkabelstrecke an die Führungsstelle durchgereicht. Nachdem dies geschafft
ist, wird der nahegelegene Aufstellplatz des Zugtrupps, der die Leitung der Übungen aller Gruppen an diesem Wochenende führt, per WLAN an die Führungsstelle angebunden.

Die Fachruppe Räumen wird unterstützt durch den OV Wiesloch-Walldorf, OV-Neunkirchen und OV Schorndorf. Ein Erdwall muss aufgeschüttet werden auf dem Gelände der Bundeswehr in Walldürn. Allerdings ist auch mit diesem Aufgebot an Kippern, Radlader und Co. diese Aufgabe an diesem Wochenende nicht zu schaffen.

Die Fachgruppen E und I errichten heute ein Tankbasis für Löschfahrzeuge am Waschplatz des Truppenübungsgeländes. Sechs Wasseraufbereitungsbecken werden mit Rohwasser befüllt – die Becken fassen zwischen 3.000 – 8.000 Liter. Die vier Pumpen haben eine Pumpleistung von je 2.500 L/Minute.

Für die Fachgruppe Wassergefahren geht es heute nach Wertheim, um gemeinsam mit dem ansässigen OV und deren MzAB verschiedene Manöver auf dem Wasser durchzuführen. Neben „Mann über Bord“, Schleppen von manövrierunfähigen Wasserfahrzeugen und Anlegen während der Fahrt wird auch am Unterwasserortungsgerät ausgebildet.

Während des gesamten Verlaufes der Übung macht sich der Ortsbeauftragte, seine Stellvertreter sowie ein externer Übungsbesucher vom Kreisverbindungskommando Stuttgart der Bundeswehr ein Bild von den unterschiedlichen Übungsszenarien der Einheiten.


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